Die meisten Brautpaare tendieren dazu im Sommer zu heiraten. Liegt es vielleicht daran, weil einfach so gut wie jeder im Sommer heiratet und somit keiner auf die Idee kommt im Winter zu heiraten? Oder hat der Sommer wirklich mehr Vorteile zum Heiraten?
Natürlich gibt es einige berechtigte Gründe, um im Sommer zu heiraten. Ihr habt natürlich eine höhere Chance auf schöneres Wetter. Obwohl ich dazu aus meinen eigenen Erfahrungen sagen muss, dass Regen und Gewitter an warmen Sommertagen wirklich nicht selten ist. Na gut, jedes Brautpaar hofft natürlich auf schönes Wetter und wir gehen mal davon aus, dass ihr bei eurer Sommerhochzeit auch schönes Wetter haben werdet. Die Gäste können bei schönem Wetter schöne Kleider anziehen und keine warmhaltende Jacke das Outfit ruiniert… die Gäste können bis spätabends bei der warmen Sommerluft auch den Außenbereich nutzen und für die Raucher ist es sowieso angenehmer.
Ich denke, wir sind uns einig, schönes Wetter an der Hochzeit spielt eine große Rolle und bei einer Winterhochzeit ist das eben gleich bei null. Aber lasst mich euch ein perfektes Konzept für eine Winterhochzeit vorstellen.
Vorteile für eine Winterhochzeit
Ihr kommt definitiv nichts ins Schwitzen
Jeder kennt es auf Hochzeiten an heißen Sommertagen: Die schwitzenden Gäste. Frauen, die sich wild frische Luft ins Gesicht wedeln, damit das Make-up weiterhin gut sitzt und Männer, nur darauf warten, dass die Trauung und Gruppenfotos vorbei sind, damit sie endlich ihr Sakko ausziehen können. Aber nicht nur die Gäste leiden unter der Hitze… auch für das Brautpaar ist es eine Qual und beeinflusst tatsächlich viele Faktoren. Brautfrisuren werden so ausgewählt, dass die Haare bloß nicht im Gesicht oder Nacken kleben. D.h. die Haare so hoch wie möglich stecken. Gerade bei langen dicken Haaren führt das dann wieder zum nächsten Problem: Die Hochsteckfrisur wird ziemlich schwer und verursacht Kopfschmerzen. Der Bräutigam hat definitiv immer ein Ersatzhemd dabei. Nicht nur falls es dreckig wird, sondern weil es einfach zu 100% durchgeschwitzt sein wird. Gerade während den Gratulationen werdet ihr als Brautpaar einfach nur kleben 😅
Bei warmen Wetter kommen auch weitere Zusatzkosten auf euch zu wie z.B.
- Ein Zelt oder einige Sonnenschirme, damit die Gäste während der freien Trauung nicht gebrutzelt werden
- Ausreichend Trinken vor der Trauung, damit jeder fit bleibt.
- Fächer oder Ventilatoren bei der freien Trauung
Mehr Verfügbarkeiten
Die Kalender der Locations und Hochzeitsdienstleistern sind im Sommer prall gefüllt. Die Hauptsaison beginnt teilweise schon im April und hält bis Oktober an. Wenn ihr also im Sommer heiraten möchtet, müsst ihr ziemlich früh dran sein, um überhaupt noch einen Termin bei eurer Wunschlocation oder eurem Wunschdienstleister zu bekommen… Oder ihr müsst auf einen Termin ausweichen, der euch vielleicht nicht ganz so zusagt, aber keine anderen Termine mehr verfügbar sind.
Hier ein kleiner Tipp an der Stelle: Sucht euch erst eure Traumlocation, schaut an welchen Tagen sie verfügbar ist und legt dann eurer Hochzeitsdatum fest. Wenn ihr es anders rum macht und ihr fixiert euch auf ein bestimmtes Datum und sucht dann (kurzfristig) eine Location, ist das meistens ziemlich erfolglos.
Im Winter dagegen habt ihr definitiv mehr Erfolg einen Termin oder sogar den Wunschtermin bei einer Location oder eurem Wunschdienstleister zu bekommen. Die Mehrheit der Brautpaare heiraten, wie gesagt, immer noch im Sommer. Während sich die Sommer-Brautpaare um die Dienstleister „reißen“, habt ihr freie Bahn und eine viel größere Auswahl an verschiedenen Locations und Dienstleister.
Ein großer Vorteil dabei ist, dass ihr es definitiv leichter und entspannter in der Planung haben werdet. Ihr müsst gerade bei beliebten Daten im Sommer einen Haufen an Dienstleistern anfragen bis ihr den perfekten für euch gefunden habt, der auch noch Verfügbarkeiten hat. Das ist ziemlich nervenaufreißend und verursacht bei dem ein oder anderen schlaflose Nächte. Die Planung ist für eine Winterhochzeit in Bezug auf die Buchungen definitiv entspannter und schneller.
Achtung Denkfehler: Einige Brautpaare denken, dass die Dienstleister nach der wilden Hauptsaison im Sommer doch fix und fertig sind und eher ihre Ruhe über die Wintermonate möchten. Das stimmt teilweise. Es gibt ein paar Locations und Dienstleister, die über die Wintermonate eine längere Pause machen. Aber es gibt auch ganz ganz viele Dienstleister, die sich einfach riesig über eine Winterhochzeit freuen, da es einfach mal was anderes ist 🙂
Weniger Kosten
Da die Verfügbarkeit der Locations und Dienstleister im Winter viel höher ist, senken diese über die ruhigeren Monate ihre Preise. Vor allem bei Locations habt ihr zu unterschiedlichen Monaten auch unterschiedliche Preise. Die Preise in den Wintermonaten sind wesentlich günstiger. Ihr könnt somit also Kosten sparen oder ein paar Gäste mehr einladen 😉
Die Deko wirkt viel besser
Kennt ihr diese traumhaft schönen Bilder von Hochzeiten, wo alles voll mit Kerzen ist? Jaa, die kennt jeder von uns und sowas wünscht sich fast jede Braut. Problematik bei der Geschichte ist: Die Kosten für solch eine Hochzeitsdeko sind absolut unrealistisch. Spätestens nachdem ihr mit diesen Bildern aus dem Internet zu einem Dekoservice gegangen seid, sind eure Träume davon geplatzt. Und das nicht, weil der Dekoservice so teuer ist. Es ist völlig berechtigt als Dekoservice dafür solche Kosten zu berechnen. Sondern weil es in einem Budget für eine Standardhochzeit einfach nicht drin ist. Außer ihr plant eine Luxushochzeit, dann würde ich das an eurer Stelle sofort so umsetzen.
Aber zurück zum Thema… Eure Deko, bei der mit Sicherheit eine Menge Kerzen und auch vielleicht Lichterketten enthalten sind, kommt bei der dunklen Jahreszeit viel besser zur Geltung! Es erzeugt eine so romantische und gemütliche Stimmung. Und die Kosten dafür lohnen sich auch! Ihr könnt die Kerzen schon ab 16:00 Uhr anzünden und nicht erst gegen 23:00 Uhr, wenn die Party wegen der Sperrstunden um 02:00 Uhr sowieso schon fast vorbei ist. Nutzt die Dunkelheit. Es wird sich auch definitiv auf den Hochzeitsbildern auszahlen.
Der absolute Renner aktuell sind Lichterhimmel. Wer sich gerade nichts darunter vorstellen kann: Ein Lichterhimmel besteht aus einer ewig langen Lichterkette, die an der Decke vom Hochzeitssaal von der einen Wand zu anderen gespannt wird. Die ganze Decke ist somit am leuchten. Und glaubt mir, dass sieht einfach so wunderschön aus und bringt einen richtigen Zauber in eure Hochzeitslocation.
Was hier aber zu beachten ist: Die Kosten für einen Lichterhimmel sollten nicht unterschätzt werden. Natürlich mag eine ewig lange Lichterkette nicht viel Kosten. Hier sind es die Personalkosten, die eine große Summe verursachen. Ich war schon mehrfach bei einem Aufbau von einem Lichterhimmel dabei und einmal haben wir allein nur dafür 6,5 Stunden benötigt. Hättet ihr das gedacht? Der Aufbau nimmt wirklich viel Zeit in Anspruch.
Es kann nichts ins Wasser fallen
Zu 99% findet bei Sommerhochzeiten ein Teil der Feier immer draußen statt. Sei es die freie Trauung auf einer Wiese oder der Sektempfang in einem schönen Park oder vor der Location. Das Brautpaar möchte das schöne Wetter natürlich nutzen – verständlich! Aber wie eingangs erwähnt, gibt es auch im Sommer viele Regentage und ab und zu Gewitter. Daher braucht ihr bei Sommerhochzeiten immer ein Plan B für alles was hätte draußen stattfinden sollen. Dass der Plan B nicht immer der schönste Plan ist und oft Träume beim Brautpaar kurzfristig im Fall der Fälle platzen lassen kann, ist sehr frustrierend für das Brautpaar. Das ständige Hoffen und Bangen auf schönes Wetter verursacht Stress und Nervosität beim Brautpaar.
Wenn ihr aber im Winter heiratet gibt es nur einen Plan und der ist definitiv wasserfest – komme was wolle. Ihr stellt euch also im Vorhinein schon darauf ein. Es können also keine Träume kurzfristig platzen und Chaos verursachen. Wie angenehm und leicht es doch manchmal sein kann.
Etwas ganz besonderes
Eure Hochzeit wird für euch, egal ob im Winter oder im Sommer, etwas ganz besonderes sein. Aber wisst ihr für wen eine Winterhochzeit definitiv besonders sein wird: Für eure Gäste. Die Mehrheit eurer Gäste werden größtenteils bisher auf Sommerhochzeit statt auf Winterhochzeiten gewesen sein. Ihr erzeugt somit nochmal einen genialen WOW-Effekt bei euren Gästen.
Zudem kommt dazu, dass eure Gäste vermutlich im Sommer auch noch auf anderen Hochzeiten eingeladen sind. Somit hebt ihr euch im Winter nochmal etwas davon ab und stellt sicher, dass es keine Terminkollisionen mit anderen Hochzeiten oder Sommerurlauben geben wird.
Das müsst ihr bei einer Winterhochzeit beachten
So, nachdem ich euch eine Menge Vorteile erzählt habe, möchte ich auch fairerweise auf die Dinge eingehen, die ihr aber auch bei Winterhochzeiten beachtet müsst. Diese halten sich zum Glück im Rahmen 😉
Den Zeitpunkt
In den Wintermonaten gibt es auch einige andere Feiertage von denen ihr, meiner Meinung nach, etwas Abstand halten solltet. Gehen wir die Monate im Ausschlussverfahren doch mal durch:
- Der Dezember: Ein absolut romantischer Monat, in dem ich mir eine Winterhochzeit mit einem kleinen Weihnachtstouch gut vorstellen kann. Allerdings rate ich euch, die Hochzeit eher an den Anfang des Monats zu setzen. Wenn ihr zu nah an die Feiertage wie Weihnachten und Silvester kommt, dann werden eure Gäste vermutlich mehr im Weihnachtsstress sein und euer ganz besonderer Tag geht mit diesem Stress eher unter. Wenn ihr es mal für die Zukunft betrachtet, könnte es passieren, dass ihr euren eigenen Hochzeitstag durch die Feiertage und den Weihnachtsstress selber untergehen lasst und das sollte definitiv nicht passieren! Zum dem kommt noch, dass im Dezember auch einige Firmenweihnachtsfeiern stattfinden und sich damit die Auswahl der Locations wieder reduzieren könnte.
- Der Januar: Ist meiner Meinung nach ein schöner Monat für eine Hochzeit. Ihr startet mit einem wunderschönen Anlass in das neue Jahr – das kann nur euer Jahr werden! Allerdings ist hier zu beachten, dass der Januar vor allem für Locations, Hotels oder Caterer auch oft für Betriebsferien genutzt wird.
- Der Februar: Jetzt kommt es stark auf eure Gäste drauf an. Wenn ihr selbst oder die Mehrheit eurer Gäste Fastnacht-Fans seid… würde ich den Februar eher meiden 😅
- Der November: Den November finde ich persönlich perfekt! Hier habe ich nichts auszusetzen.
Das Wetter
Wie ich bei den Vorteilen für eine Winterhochzeit schon erwähnt habe, braucht ihr euch bei einer Winterhochzeit weniger sorgen um das Wetter zu machen als bei einer Sommerhochzeit. Aber Vorsicht: Bitte nehmt hierbei den Fahrtweg zu eurer Hochzeitslocation als Kriterium bei der Locationsuche mit auf. Es gibt ganz viele wunderschöne Locations, die sehr abseits liegen und im NIRGENDWO sind. Achtet also darauf, dass der Weg zu eurer Location auch bei sehr schlechten Wetterverhältnissen wie Schnee, Glatteis usw. zu erreichen und vor allem sicher zu erreichen ist.
Die Kleidung
Niemand kennt die Gegebenheiten eurer Hochzeitslocation besser als ihr. Vor allem die Frauen frieren sehr sehr schnell. Weißt also eure Gäste daraufhin, wie der Ablauf eurer Hochzeit vor Ort sein wird und wie die Temperaturen in der Location sein werden. Jeder Gast sollte passend gekleidet sein, damit keiner frühzeitig heim geht vor Kälte.
Gestaltung einer Winterhochzeit
Es gibt ganz viele wunderbare Konzepte, wie ihr eine Winterhochzeit gestalten könnt. Ich habe schon unterschiedliche Konzepte im November und Dezember umgesetzt aber eins möchte ich euch heute vorstellen.
Und zwar dieses wunderschöne elegante und zeitlose Konzept.
Das Konzept wurde in der Location Hof Reith in Schlüchtern umgesetzt, welche sehr modern gestaltet ist. Mit einer großen Fensterfront, Betonoptik am Boden und an den Wänden und einen klassischen Kamin dazu, ist die Location einfach zeitlos und perfekt für dieses Konzept. Wir haben hier mit keinen bunten Farben gearbeitet, sondern es nur in den Farben weiss und schwarz gehalten und mit ein paar goldenen Akzenten aufgepeppt. Durch die Farben schwarz und weiss ist das Konzept zeitlos und durch die Akzentfarbe Gold wurde es zudem elegant.
Der Brautstrauß
Der Brautstrauß ist auf jeder Hochzeit ein absoluter Hingucker! Aus diesem Grund sollte dieser immer individuell und besonders sein. Das war unser Brautstrauß bei diesem Konzept auch. Er war relativ groß und war ebenfalls wie das Konzept in den Farben Grün, Weiss und Schwarz gehalten und mit einem schwarzen Samtband gebunden. Aber macht euch selbst ein Bild davon:
Die Tischdekoration
Das Geschirr wurde somit auch in einem schlichten Beige gehalten und das Besteck in Gold. Ihr seht also, dass es sehr stimmig war. In der Mitte des Tisches hatten wir eine lange Tischdekoration, welche den Tisch vollständig gefüllt hat. Auch hier wurde mit ganz vielen Kerzen gearbeitet, um das Licht bei der Dunkelheit perfekt nutzen zu können.
Was hier als Dekoration absolut nicht fehlen darf sind Tannenbäume. Wenn ihr eine große Location habt dann verteilt darin Tannenbäume mit Lichterketten – einfach Traumhaft!
Die Hochzeitstorte
Wir hatten ihr eine kleine einstöckig Hochzeitstorte mit einem kleinen winterlichen Topper und goldenen Details. Die Hochzeitstorte könnt ihr mit winterlichen Zutaten wie Zimt oder Spekulatius füllen. Damit habt ihr einen perfekten winterlichen Nachtisch nach dem Dinner.
Passen zur Hochzeitstorte hatten wir noch kleine Gebäcke mit Rentiermotiven und Donuts. Perfekt für den kleinen Hunger und kleinen Gästen an eurer Hochzeit.
Das Outfit
Eine Braut muss nicht immer ein Kleid tragen. Für eine Winterhochzeit eignet sich optimal ein Jumpsuit und darauf eine kurze elegante Jacken, die dich warm hält. Außerdem bietet ein Jumpsuit an der Hochzeit auch folgende Vorteile:
- Du musst nicht zwingend jemanden bei jedem Toilettengang mitnehmen, um den ganzen langen Tüll von deinem Brautkleid zu halten.
- Ein Jumpsuit ist bequem.
- Du kannst den Jumpsuit eventuell auch noch für weitere Feierlichkeiten nutzen.
- Ein Jumpsuit ist elegant und zeitlos
Die Papeterie
Die Papeterie wurde ganz schlicht in den Farben Weiß und Schwarz gehalten. Das Highlight der Papeterie war das schwarze Samtband, mit welchem die Papeterie einen eleganten Touch bekam. Es wurden ein paar kleine Farbakzente mit Blattgold gesetzt. Die Ränder der Papeterie waren gerissen. Ansonsten wurde hier keine Farbe mit rein gebracht, um die Papeterie in einem zeitlosen Stil zu halten.
Kleiner Tipp
So unterschiedlich wie Sommerhochzeiten sein können, genauso unterschiedlich können auch Winterhochzeiten sein… wenn nicht sogar noch unterschiedlicher. Denn vor allem in den Monaten November und Dezember beginnt die gemütlich und romantischen Weihnachtszeit. Hier würde ich mit viel Farbe arbeiten. Für die Monate Januar und Februar, wo es eher eine kühle und ruhige Zeit ist, bietet sich das oben beschrieben Konzept auch optimal an.
Ich wünsche mir sehr, dass euch dieser Beitrag zu einer Winterhochzeit inspiriert hat!
Bildrechte: Wundertoll Stefanie / Katharine Stroh Fotografie