Eines der schönsten Dingen, die ihr aus einer Hochzeit mitnehmen könnt, sind Erinnerungen. Deshalb planen viele Brautpaare ein Ritual in ihre freie Trauung mit ein. Und auch meine Brautpaare, die ich schon betreut habe, hatten wunderschöne Rituale, welche ich euch in diesem Blogbeitrag mit auf den Weg geben möchte. Lasst euch also von wunderschönen Ritualen mit Erinnerungen inspirieren.
Piñata mit Wunschzetteln
Eines meiner vergangen Brautpaare verbindet ihre Lovestory ganz stark mit Mexiko. Aus diesem Grund war es ihnen ganz wichtig in ihre freie Trauung eine Tradition aus Mexiko mit einfließen zu lassen. Dabei kam das Brautpaar auf eine Piñata mit Wunschzetteln. Dafür hat das Brautpaar eine herzförmige Piñata gebastelt, welche mit weißen Rosen bestückt war – ein richtiger Hingucker! Die Piñata wurde mit einer Schnur an einem Baum auf der Wiese der freien Trauung befestigt.
Aber wie kamen jetzt die Wunschzettel in die Piñata? Generell kommen die Gäste vor Beginn einer Trauung immer etwas früher. Ich würde euch auch empfehlen euren Gästen mitzuteilen, dass sie ca. eine halbe Stunde vor Beginn der Trauung vor Ort sein sollen. Dementsprechend war bei dieser Hochzeit auf dem Weg zu den Sitzplätze der freie Trauung ein kleiner Tisch aufgebaut, wo Zettel und Stifte für die Gäste bereitlagen. Ich würde euch empfehlen ein Hinweisschild mit auf den Tisch zu stellen, damit jeder Gast weiß was hier zu tun ist. Das Schild könnt ihr entweder selbst gestalten oder bei dem Grafiker, wo ihr eure gesamte Papeterie erstellen lassen habt, mit bestellen. So passt es optisch perfekt mit in euer Hochzeitskonzept. So hatte nun jeder Gast die Möglichkeit Glückwünsche, ein paar nette Worte und einen Wunsch für das Brautpaar auf einen Zettel für die Piñata zu schreiben. Während der Trauung wurde dann durch Ankündigung der Traurednerin die Piñata von dem Brautpaar blind und mit zwei Stöcken kaputt geschlagen und alle Wunschzettel fielen auf den Boden. Das Brautpaar hat dann alle Zettel in eine Box, um sie sich nach der Hochzeit gemeinsam in Ruhe durchlesen zu können.
Ich würde euch empfehlen den Part mit der Piñata nach dem Eheversprechen einzubauen. So habt ihr nach dem emotionalen Part der Trauung auch noch was mit euren Gästen zum Lachen. Die Wunschzettel sind eine schöne Erinnerung, die ihr euch ein Leben lang aufheben und immer wieder anschauen könnt. Überlegt euch also gerne was euch als Paar verbindet… Habt ihr eine gemeinsame Sportart? Ein gemeinsames Hobby? Ein besonderes Lieblingsessen? Oder verbindet euch vielleicht auch ein besonderes Land? Dann baut gerne die Idee der Piñata oder eine völlig neue Idee, die euch verbindet, in eure freie Trauung mit ein.
Erinnerungskiste
Und wir bleiben direkt bei den Erinnerungen… Erinnerung sind ja auch einfach das Schönste! Und zwar könnt ihr ein wunderschönes Ritual einer Erinnerungskiste in eure freie Trauung mit einbauen. Die Kiste ist dafür gedacht, sie mit gewissen Erinnerungen zu befüllen (auf die Gegenstände gehe ich noch genauer drauf ein) und diese dann an eurem 1. Hochzeitstag zum ersten Mal gemeinsam wieder zu öffnen. Das Ganze funktioniert so. Ihr besorgt euch eine schöne Holzkiste, die ihr entweder selbst gestalten oder euch online eine bestellt und sie mit euren Namen, Initialen, Hochzeitsdatum, oder was immer ihr wollt, gravieren lasst. Nun könnt ihr schon vor eurer Hochzeit die Kiste mit euren Wunschgegenständen füllen. Das könnte z.B. sein:
- Eine Flasche von eurem Lieblingswein
- Eine Schachtel Pralinen, die ihr beide gerne mögt
- Ein besonderer Gegenstand, den ihr euch von eurem ersten Treffen/Kennenlernen aufgehoben habt
- Vielleicht hast du als Braut mal einen Brautstrauß auf einer Hochzeit gefangen und ihn zum Aufheben getrocknet
- Liebesbriefe an den jeweils anderen
Einfach alles was euch verbindet oder ihr euch als gemeinsame Erinnerung aufgehoben habt. Die vorbefüllte Kiste nehmt ihr mit zu eurer freien Trauung. Am besten platziert ihr sie schon bevor die Gäste eintreffen oder lasst sie von euren Trauzeugen vorher platzieren. Bei der Trauung wird es dann einen Part geben, wo ihr gemeinsam die Kiste mit den letzten Erinnerungen füllen könnt. Das kann z.B. einmal euer Eheversprechen sein, welches ihr euch eben gegeben habt. Ihr könnt aber auch z.B. eine Polaroidkamera bereithalten und während der Trauung ein Fotos damit von euch schießen und es mit in die Kisten legen. Habt ihr all eure Erinnerungen in die Kiste gepackt, wird sie geschlossen und an eurem 1. Hochzeitstag zum ersten Mal gemeinsam wieder geöffnet.
Somit könnt ihr an eurem 1. Hochzeitstag durch die Kiste stöbern und gemeinsam in Erinnerungen an euren Hochzeitstag schwelgen.
Der beste Zeitpunkt für die Erinnerungskiste bei der Trauung ist nach eurem Eheversprechen. Lasst eurer Kreativität freien Lauf und verpackt all eure Erinnerungen in eine Kiste, um einen unvergesslichen 1. Hochzeitstag mit einer Flasche Wein, leckeren Pralinen und euren Erinnerungen zu haben.
Einen Baum pflanzen
Diesen Klassiker werden einige von euch bestimmt schon kennen oder es zumindest mal auf einer anderen Hochzeit gesehen haben. Viele Brautpaare pflanzen nach der Trauung, egal ob freie Trauung, kirchliche Trauung oder standesamtliche Trauung einen Baum ein. Der Baum steht für Wachstum und Beständigkeit. Also das perfekte Symbol für eine frische Ehe. Je nach Ort eurer Trauung könnt ihr den Baum entweder erstmal in einen Topf pflanzen oder direkt in euren Garten. Bei einer freien Trauung bietet sich dafür eher erstmal die Einpflanzung in einen Topf an, da so gut wie alle freie Trauung nicht bei einem Zuhause stattfinden. Sucht euch hierfür ein schönes und stilvolles Gefäß aus. Ihr könnt aber nach eurer Hochzeit den Baum nochmal in euren Garten gemeinsam umpflanzen. Somit habt ihr ein Leben lang eine Erinnerung an eure Hochzeit, die ihr auch wortwörtlich jeden Tag sehen könnt. Ihr könnt dabei zusehen wie eurer Baum wächst – genauso wie es eure Liebe tun wird! Möchtet ihr dieses Ritual bei eurer standesamtlichen Hochzeit mit anschließendem Polterabend bei euch Zuhause machen, dann bietet es sich an das Ritual erst Zuhause durchzuführen und den Baum direkt in euren Garten gemeinsam mit euren Gästen zu pflanzen.
Ganz beliebte Bäume für dieses Ritual sind Birken oder Olivenbäumen. Ihr könnt aber auch Obstbäume nehmen, um jedes Jahr ihre Früchte zu ernten. Dies ist auch eine schöne Symbolik für Wachstum. Grundsätzlich gilt aber, dass ihr den Baum wählt, der euch am meisten zusagt und gefällt. Ganz wichtig und nicht zu vergessen sind die Utensilien, die ihr dafür benötigt:
- Gartenhandschuhe
- Ein wenig Erde
- Eine kleine Gießkanne mit etwas Wasser
- Ggf. einen schönen Topf
- Zwei kleine Schaufeln oder einen großen Sparten (je nach Einpflanzungsort)
- Einen kleinen Tisch, wenn ihr den Baum vorerst in ein Topf pflanzt
- Zwei stilvolle Schürzen, um euch nicht schmutzig zu machen
Lasst eure Liebe also wachsen und schenkt eurem Zuhause eine kleine oder große Erinnerung an eure Hochzeit und den Start eurer Ehe.
Tattoo stechen lassen
Für alle Tattoo-Fans gibt es eine richtig coole und definitiv wasserfeste Idee. Nach dem ihr euch das Ja-Wort gegeben habt, könnt ihr euch ein gemeinsames Tattoo stechen lassen. Entweder lasst ihr euch das Tattoo als Ersatz zu den Eheringen stechen oder ihr macht es zusätzlich zu den Eheringen. Vor allem für die, die nicht gerne Schmuck tragen, ist es eine gute Alternative zum Ehering. Wie auch immer ihr es macht, es wird auf jeden Fall ein Highlight sein und ist nicht auf jeder Hochzeit zusehen.
Hier sind ein paar klassische Motivideen:
- Der klassische Ehering um den Ringfinger
- Ein Unendlich-Symbol, in dem z.B. eure Namen integriert sind
- Euer Hochzeitsdatum
- Ein feines Herz
- Eine kurze Liedzeile aus einem gemeinsames Lieblingslied oder eurem Hochzeitssong
- Die Koordinaten, wo ihr euch kennengelernt habt
- Ein besonderer Spruch, der euch beide verbindet
Wenn ihr eine gemeinsame Leidenschaft oder besondere Erinnerung teilt, könnt ihr euch natürlich auch dafür ein Symbol stechen lassen, um das ganze nochmal persönlicher zu machen. Ein großer Vorteil davon ist, dass ihr ein Tattoo im Gegensatz zum Ehering niemals verlieren könnt. Und vor allem wenn ihr einen Job ausübt wie z.B. irgendwas handwerkliches oder im Pflegebereich bei dem ihr keinen Schmuck tragen dürft oder könnt, ist das Tattoo eine super Alternative… denn das müsst ihr nicht ablegen. Außerdem kosten Eheringen im Durchschnitt um die 2.000€. Mit zwei kleinen Tattoos für jeweils ca. 100€ plus die Arbeitszeiten und Reisekosten des Tattoowierers kommt ihr etwas günstiger bei weg. Eins ist definitiv klar: Das Tattoo wird auf jeden Fall genauso lange halten wie eure Ehe.
Welches Ritual passt nun aber am besten zu euch?
Das Ritual einen Baum einzupflanzen ist grundsätzliche für jeden etwas… außer ihr beide habt keinen grünen Daumen 😉 Wenn ihr mal etwas anderes und außergewöhnlicheres möchtet, sind die beiden oberen Rituale der Piñata und der Erinnerungskiste die bessere Wahl. Sie sind zu dem sehr persönlich und emotional gestaltet. Wer etwas ganz intimes mit seinem Partner möchte trifft mit der Erinnerungskiste voll ins Schwarze. Möchtet ihr eure Gäste in euer Ritual bei der freien Trauung miteinbeziehen, kann sich mit guten Gewissen für die Piñata mit den Wunschzetteln entscheiden. Wenn es für die Ewigkeit sein soll, dann macht ihr mit den Tattoos nichts falsch.
Egal wie ihr euch entscheidet, es wird eine ganz tolle Erinnerung für euch werden und ich kann es nur jedem sehr ans Herz legen eines davon oder auch gerne ein völlig anderes Ritual mit in die Trauung einzubauen.
Bildrechte: Silvia Neumann Fotoalina
